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Geschichten

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Es gibt Nächte, in denen ich einfach nicht schlafen kann. Nicht, weil ich nicht mehr müde

bin, sondern weil mir etwas im Kopf herumgeht oder mir plötzlich etwas Neues einfällt.

Manchmal sind es Erinnerungen an vergangene Erlebnisse, manchmal sind es Gedanken an geplante Dinge in der Zukunft. Es kann etwas Beunruhigendes oder etwas Wichtiges sein, das mich beschäftigt. Aber genauso gut kann es auch etwas Schönes oder Aufregendes sein, auf das ich mich freue und das ich kaum erwarten kann.

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Ich habe gelernt, dass es am besten ist, kurz aufzustehen und meine Gedanken niederzu-schreiben, um den Kopf frei zu bekommen. Das hilft sicherlich, aber bei mir dauert es oft länger als nur einen Augenblick. Manchmal fällt mir eine ganze Geschichte ein und ich sitze dann noch in der nächsten Nacht am Schreibtisch.

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Zum Glück kennt meine Frau, Silke, dieses Phänomen seit Jahren. Sie fragt nicht, sagt nichts, sondern bringt mir Kaffee und Kekse, damit ich nicht verhungere. Ich bin dankbar, dass sie mich in solchen Momenten unterstützt und mir den Raum gibt, meinen Gedanken nachzugehen.

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Urlaub auf Carissima

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ist ein Buch mit drei Geschichten. Die "Carissima" ist ein Segelboot, eine Halberg Rassy 352, mit dem man auch größere Törns unternehmen kann, in der auch mehrere Personen und ein Hund reisen können. Die folgenden drei Geschichten, die eng mit der "Carissima" verbunden sind, wären ohne dieses Schiff nicht möglich gewesen.

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Es muss nicht immer Kopenhagen sein

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Das Boot meines Freundes Klaus, die Carissima, lag, statt wie üblich in Holland,  bei uns im Hafen in Flensburg. Klaus war so nett, uns sein Schiff für einen entspannten Urlaubstörn zu überlassen. Unser Ziel war es, keine große Segeltour zu machen, sondern einfach nur gemütlich durch die dänische Inselwelt zu segeln. Silke und ich wurden von unserem Freund, dem anderen Klaus, begleitet. Er war noch nie zuvor auf einem Segelboot  und bat darum, ein wenig nachsichtig mit ihm zu sein. Das war kein Problem für mich, denn ich kann auch kürzere Strecken segeln und muss nicht immer alle Segel setzen. Auch ich habe gelernt, dass manchmal weniger mehr ist. Diese Geschichte erzählt von den schönen Erlebnissen eines entspannten Segeltörns.

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Dieses Jahr muss es Kopenhagen sein

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Natürlich stellt sich die Frage, warum? Ganz einfach: Silke liebt Kopenhagen. Dieses Jahr hatten wir wieder das Glück, die Carissima von Klaus zu bekommen, der mit seiner Frau Heide Ostsee-Erfahrung gesammelt hatte. Sie waren durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal von Holland gekommen und entlang der Küste von Mecklenburg-Vorpommern gesegelt. Sie waren bis nach Stralsund gekommen, wo wir dann das Schiff übernommen hatten.

Da lag es nahe, über Rödvig in den Öresund und nach Kopenhagen zu segeln. Klaus war so begeistert von seinem Ostsee-Törn, dass er auch dieses Mal wieder mit uns segeln wollte. Er hatte seiner Frau Jutta vorgeschwärmt, wie erholsam und entspannend so eine Segeltour sein kann, sodass wir beschlossen, zu viert zu reisen.

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Sommer in Friesland

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Dies ist die dritte Geschichte in dem Buch und sie erzählt von einem außergewöhnlichen Sommer in Holland.  Unsere Freunde, Klaus und Heide, hatten selbst einen Segelurlaub in den Niederlanden gemacht und waren einverstanden, Silke und mir ihr Schiff für eine Hollandreise zu überlassen. Wir trafen uns in Lämmer am Ijsselmeer, genossen gemeinsam ein leckeres Essen und verabschiedeten die beiden. Bevor wir selig einschliefen, nutzte Silke die Gelegenheit und rang mir ein Versprechen ab, das den gesamten Urlaub beeinflusste.

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Und immer wieder liegt Land im Weg

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Dies ist eine Segelgeschichte, die man besser nicht erzählen sollte. Ende April machten sich vier verrückte Segler und ich nachts bei starkem Westnordwestwind, 6 Boufort, auf den direkten Weg nach Bornholm. Leider fehlten uns die entsprechenden Seekarten und wir hatten nur einen unberichtigten Übersegler von vor vier Jahren sowie ein nicht funktionierendes GPS-Gerät an Bord. Doch das war kein Problem, schließlich waren  alle erfahrene Segler, kannten die Ostsee fast auswendig und der Untergrund verändert sich ja kaum. Die Steine liegen dort, wo das Eis der Eiszeit sie hat liegen lassen.  Und alles, was wir nicht kannten, mussten wir eben auf dem Weg dorthin erfahren (ersegeln). Und natürlich gab es reichlich zu lernen. Aber Spaß hatten wir richtig dabei. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel herzausschüttend gelacht. Wir waren eine wirklich tolle Truppe.

Kurzum, es war eine wunderschöne und verrückte Tour auf einem Boot, das keiner von uns zuvor kannte und das nicht ganz einfach zu segeln war. Es handelte sich um eine X-372, eine absolut schnelle Segelyacht, ein richtiges Regattaschiff, eine sensible Rennziege.

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Einmal rund England

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Dies ist eine Geschichte über einen Segeltörn, der exzellent geplant war, jedoch ein Ende hatte, das niemand wirklich erleben wollte. Unser Freund Klaus, der einen längeren Job in Swansea, Cornwall England, hatte, wünschte sich, sein Boot, die Carissima, dort vor Ort (See) zu haben. Der einfachste Weg schien ihm, die Carissima dorthin zu segeln. Doch es ist nicht so einfach, wie mal eben von Glücksburg nach Hotdog-Havn zu schippern. Es erfordert schon etwas mehr, um über die doch teilweise sehr raue Nordsee nach England zu segeln. Also plante er seinen Törn äußerst akribisch, organisierte seine Crew nach ihren Fähigkeiten und berücksichtigte dabei natürlich auch seine Freunde und seine segelnde Verwandtschaft.

Eine Rundreise um England, das ist schon etwas Besonderes, und niemand, der das Segeln wirklich liebt, möchte auf eine solche Reise verzichten. Eine solche Gelegenheit ist einmalig und kommt nicht wieder. Ich habe die Erlebnisse dieser Reise aufgeschrieben, um die Gefahren, die wir alle erlebt haben, besser verarbeiten zu können und mit mir selbst ins Reine zu kommen. Es half mir, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

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Die Faszination

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Ich besitze wieder ein Schiff, einen Schärenkreuzer aus Honduras-Mahagoni. Es handelt sich um eine Mäler 25, eine Segelyacht mit einer Länge von 10 Metern und einer Breite von 2,10 Metern. Sie hat die Baunummer 45, verfügt über eine Segelfläche von 25 qm und ist mit einem 7/8-Rigg ausgestattet. Solche Skärgardskryssare, wie man in Schweden sagt, segeln bei jedem Wetter durch jedes Nadelöhr. Sie sind geliebte Familienmitglieder, bleiben in der Familie und werden vererbt, aber nicht verkauft. Es gibt Familien, die mehrere Schärenkreuzer, auch in verschiedenen Größen besitzen.

Deshalb wurde ich von dem Voreigner meines Schärenkreuzers, von Burt, auf Herz und Nieren geprüft. Natürlich habe ich ihm versprochen, seine "Kimberly" zu pflegen und mit Ehrfurcht zu segeln. Letztendlich hat Elfriede, seine Frau, ihm gut zugeredet und gesagt, dass ich bestimmt der Richtige sei, dass ich einen ehrlichen Eindruck mache und meine gegebenen Zusagen bestimmt einhalten würde. Ausschlaggebend war letztendlich, dass er selbst nicht mehr segeln würde und sein Sohn kein Interesse an dem Schiff hatte. Wir sind noch heute mit den beiden befreundet und sie sind glücklich, das Schiff so gepflegt auf Bildern zu sehen. Was Burt ein wenig wehgetan hat, ist, dass ich das Schiff in "ILLAYA" umbenannt habe. Den Namen habe ich aus dem Buch "Fräulein Smilla's Gespür für Schnee".

In der entsprechenden Szene legt ein kleiner Inuit-Junge seine beiden Hände vor seine Brust und sagt vertrauensvoll zu Smilla: "Illaya". Das ist grönländisch und bedeutet "mein Freund", "meine Freundin", "meine Geliebte". Für mich gab es keinen anderen Bootsnamen als diesen.

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Es war ein bißchen verrückt

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Auch mit einem Strandkatamaran kann man verrückte Dinge erleben. Man kann bei bestem Strandwetter die Segel setzen, sich in Badehose und T-Shirt auf das Trampolin hocken und entspannt nach Hotdog-Havn segeln, um dort einen der besten Hotdogs in ganz Dänemark bei Anni zu genießen. Man kann aber auch ein wasserdichtes blaues Salzheringsfass mit Wechselkleidung, Zahnbürste, Schlafsack, einer Flasche Cola-Whisky-Gemisch und einer Mettwurst vollpacken, den Trockenanzug anziehen und bei ordentlichem Wind über Sonderburg und Aarö den "Kleinen Belt" hoch segeln. Man kann als erwachsener Mensch im Fünfsterne-Hotel schlafen oder unter dem Hobie-Cat 16 auf Seegras übernachten. Ob das wirklich verrückt ist, ist Ansichtssache. Die einen sagen so, die anderen sagen so ... .

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Gedanken hinterm Anker

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Warum Gedanken hinterm Anker? Und wenn ja, an welchem Ankerplatz? Oftmals bin ich mit meiner "ILLAYA", meinem Schärenkreuzer, gerne alleine in die dänische Inselwelt gesegelt. Ich habe es geliebt, als einziges Boot in einer einsamen Bucht zu ankern, Musik zu hören, lecker zu essen, guten Wein zu trinken und Gedichte zu lesen, danach über eigene Verse und Reime nachzudenken und sie aufzuschreiben.

 

Diese Zusammenfassung meiner Gedichte handelt teilweise von Booten, von Freunden, von meiner Liebe zu Menschen und von der Ostsee. Einige berühren mich sehr,  obwohl ich sie

selbst geschrieben habe. Das Nachdenken über Verse und Reime und das Niederschreiben hat mir unglaublichen Spaß gemacht und war etwas ganz Besonderes. Die Gedichte sind oft fröhlich, manchmal nachdenklich und gelegentlich bedrückend. Aber vor allem kommen sie von Herzen und sind immer ehrlich. Wenn ich schreibe, resultiert das natürlich auch daraus, dass ich mal wieder zu wenig schlafe, weil meine Gedanken kreisen, kreisen und kreisen. Ich sehe es so: meine Verse sind einfache Reime. Sie sind individuelle Gedanken, die ich denke und gedacht habe. Ich bin weit davon entfernt, einer der großer Lyriker zusein oder zu werden. Ich bin Bernd, der Segler, mit den teilweise mächtig krausen Ideen.

 

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